An aller Anfang stand die Leberwurst
Am 12. und 13. Mai 2023 fand im Rheinbacher Stadttheater die Aufführung des Theaterstücks „Der Selbstmörder“ von Nikolai Erdmann statt. Gespielt wurde die Komödie vom Literaturkurs der Jahrgangsstufe 11.
An aller Anfang stand die Leberwurst
Am 12. und 13. Mai 2023 fand im Rheinbacher Stadttheater die Aufführung des Theaterstücks „Der Selbstmörder“ von Nikolai Erdmann statt. Gespielt wurde die Komödie vom Literaturkurs der Jahrgangsstufe 11.
Sprechende, tanzende und singende Haustiere versus Verantwortung übernehmen
Eifrig und gebannt saßen Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a und 6d des Städtischen Gymnasiums Rheinbach am ZdI-Projekttag vor ihren PCs im Computerraum und programmierten eigenständig zum Thema „Haustiere“. „Euer Hund bellt ja fast wie in echt.“ „Wie habt ihr das hinbekommen?“ - „Sag nochmal, was soll das Mädchen zu der Katze sagen?“ - „Das Hintergrundbild ist aber echt klasse!“
Diese und andere Fragen und Bemerkungen schwirrten durch den Raum, in dem die Physik- und Informatiklehrerin Dr. Daisy Breitbach ihre Schülerinnen und Schüler auf eine ganz andere Art und Weise an das zu behandelnde Thema Haustiere heranführte. „Das Thema wird in Klasse 5 im Fach Biologie durchgenommen“, erläutert die Fachlehrerin und lächelt, „da liegt es nahe, dass wir in Klasse 6 im Informatikunterricht auch auf dieses Thema zurückgreifen können. Die Schülerinnen und Schüler kannten die Programmiersprache Scatch bereits aus dem Unterricht, aber sie wenden sie nun handlungsorientiert am Thema Haustiere an. Mit verschiedenen Ereignis-, Aktions-, und Emotionselementen können die Lernenden selbst ausgewählte Tierfiguren zum Leben erwecken.“ So lehrten die begeistert arbeitenden Sechstklässler ihren Haustieren das Laufen, Bellen und Miauen. Mal wurden die Tierstimmen möglichst originalgetreu gewählt, doch auch Tiere, die einem Comic entsprungen zu sein schienen, lachten, sangen und tanzten über den Bildschirm. Jasmin und ihre zwei Mitschülerinnen entwickelten eine kleine Geschichte zum Thema Katzen. „Ich wünsche mir selbst eine Katze“, begründet Jasmin die Themenwahl. „Wir wollen, dass sieben Katzen auf einer Bühne singen, und zwar Rocklieder.“ „Ein Mädchen kommt dann auf die Bühne und sagt zu ihnen ,Da seid ihr ja´“, ergänzt Jolina begeistert. Ihrer Phantasie konnten die Lernenden in diesem Projekt freien Lauf lassen.
Einen ganz anderen Zugang zum Thema Haustiere fanden Grundschülerinnen der KGS Merzbach im weiter entfernten Biologieraum des SGR und lernten dabei Alma, den Schulhund, sowie ihre Besitzerin und Pädagogiklehrerin Kathrin Remke kennen. Bei ihr und Christoph Laumann, Biologielehrer, lernten die jungen Tierliebhaber, welche Verantwortung sie bei der Aufnahme eines Hundes übernehmen. Nele, welche selbst gerne einen Hund hätte, Mia, Lewin und Emil überlegen, was ihnen besonders wichtig bei der Hundehaltung ist: „Er soll lieb sein“, erklärt Mia. „Und es soll ihm auf jeden Fall gut gehen“, entgegnet Lewin, „also keine Schokolade, die darf Alma z.B. nicht bekommen.“ An einem anderen Tisch wird ein Plakat zum Thema „Was ein Hund braucht“ erstellt. Nele und Maike sind sich einig: „Ein Hund braucht einen guten Besitzer, Aufmerksamkeit und seine Bedürfnisse müssen beachtet werden; wenn der Hund z.B. eine Pause braucht, muss er die auch bekommen.“
Um bei Schulkindern schon früh das Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken, wird seit 14 Jahren in jedem Schulhalbjahr ein ZdI-Projekttag an Schulen angeboten. „Zukunft durch Innovation“ ist eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen. |
Text: Claudia Spittel Fotos: Claudia Spittel
Das Städtische Gymnasium Rheinbach vergibt zum 21. Mal Förderpreise und verleiht seine mit 500 Euro dotierten Auszeichnungen an drei junge Talente
„Wir feiern heute miteinander die 21. Verleihung des Förderpreises, der im Jahr 2002 u.a. vom Rotarier Helmut Wegener, dem Lionsclub-Mitglied Rolf Hüttel und meinem Vorgänger Albin Schmid begründet wurde“, beginnt Schulleiter Stefan Schwarzer seine Eröffnungsrede „Diese Gründungsväter legten in der Satzung des Preises als Kriterien fest, dass er an Schülerinnen und Schüler mit einer besonderen Begabung, einer hohen Leistungsbereitschaft und einer besonderen Persönlichkeit verliehen wird. Die Preisträger:innen setzen ihre Begabung in unterschiedlicher Art um, z.B. in herausragenden Facharbeiten, Teilnahmen an Wettbewerben und Akademien außerhalb des Unterrichts oder auch in außergewöhnlichen Projekten, die im Schulkontext stehen. Die aus einer Urkunde und einem Geldpreis von 500,- Euro bestehende Auszeichnung werden gleich drei von euch in Empfang nehmen dürfen“, kündigt Schwarzer dem gebannt zuhörenden Publikum aus Schüler:innen der Jahrgangsstufe 11 an, aus deren Reihen die noch unbekannten Preisträger:innen von der Jury ausgewählt worden sind. „Diese Preisträger dürfen sich in die lange Reihe der hervorragendsten Köpfe unserer Schule stellen, von denen viele inzwischen zu den Spitzen in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kunst zählen: Ein recht exklusiver Club“, betont Schwarzer mit einem Augenzwinkern.
In diesem Jahr wurden die Förderpreise für beständig herausragende Leistungen im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich, im sprachlich-literarisch-künstlerischen Bereich und für besonderes schulisches Engagement verliehen.
Der Förderpreis im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich wurde an Elias Bosbach vergeben. Tom Ramakers, welcher als Vorsitzender des Fördervereins stellvertretend für die Geldgeber und die Jurymitglieder die Laudationes hielt, betonte zu Beginn, dass das Städtische Gymnasium eine „seit vielen Jahren sprudelnde naturwissenschaftliche Quelle“ sei. „Ich nehme seit acht Jahren an der Jurysitzung teil und jedes Jahr haben wir das gleiche Problem, nämlich aus den vielen Kandidaten, die für den Förderpreis in dieser Kategorie in Frage kommen, diejenige oder denjenigen herauszufiltern, der an der Spitze des Talentpools steht“, berichtete Ramakers. Er schilderte, dass Elias in jeder einzelnen Unterrichtsstunde den Anspruch an sich selbst sichtbar werden lasse, die komplexen naturwissenschaftlichen Zusammenhänge genauestens zu analysieren und gedanklich vollständig zu durchdringen. Er begeistere sich für Mathematik, weshalb er an zahlreichen Mathematik-Wettbewerben, auch außerhalb der Unterrichtszeiten teilgenommen habe. Dabei sei er gleichzeitig sehr hilfsbereit, unterstütze seine Mitschüler:innen und begegne ihnen wertschätzend und freundlich. Er engagiert sich darüber hinaus auch beim schulinternen Nachhilfeangebot „Schüler helfen Schülern“. Gerade seine naturwissenschaftlich-mathematische Begabung will Elias in seiner Berufswahl berücksichtigen. „Die Mathematik begeistert mich schon sehr“, betont Elias, „vielleicht studiere ich Wirtschaftsmathematik, aber ich weiß es noch nicht genau.“
Meike Kleefuß findet ihre Leidenschschaft im literarisch-künstlerischen Bereich. „Sie schreibt in ihrer Freizeit Kurzgeschichten und Romane“, erläuterte Ramakers. „Jüngst wurde eine ihrer Kurzgeschichten im Rahmen eines Literaturwettbewerbs Klimazukünfte2050 auf der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet und in einem Buchband veröffentlicht. Sie ist außerdem Co-Autorin des Theaterstücks „Ruf der Wölfe“ im Jungen Theater Bonn, arbeitet als Testleserin von Romanen auf Englisch und besitzt das Zertifikat „Musical Theater“ des Trinity College in London. Im schulischen Bereich hat Meike „querbeet sehr gute Noten“, was zeigt, dass die Preisträgerin Interesse sowohl an den Naturwissenschaften, Sprachen als auch an den Gesellschaftswissenschaften habe. Ihr wird eine hohe Auffassungsgabe attestiert, sie ist „stets bereit, weit mehr als das Geforderte zu leisten und bereitet Zusatzaufgaben und Hausaufgaben gewissenhaft vor.“ Die zurückhaltende Schülerin ist sehr sozial und hilfsbereit und „stellt ihr Wissen stets allen Kursteilnehmenden zur Verfügung. Komplexe Zusammenhänge kann sie für schwächere Schüler:innen einfach und anschaulich darstellen und sich empathisch in andere Ansichten hineindenken“, schilderte der Fördervereinsvorsitzende. Auf die Frage, in welche Berufsrichtung sie nach der Schule gerne gehen möchte, hat Meike noch keine feststehende Antwort. „Wahrscheinlich mache ich zunächst ein Soziales Jahr, um Zeit zur Orientierung zu haben“, überlegt sie und lächelt, „aber ich könnte mir gut vorstellen, Schriftstellerin zu werden.“
SGR-Förderpreisträgerin 2023 wurde auch Lilly Conrad, der auf diese Weise für ihr intensives und besonderes schulisches Engagement gedankt wurde. Tom Ramakers unterstrich ihr sonniges Gemüt „als beliebte, weil fröhliche und lustige Gesprächspartnerin“ und ihre selbstbewusste Persönlichkeit „als meinungsstarke und zielstrebige Schülerin, nicht nur in ihren Leistungskursen Mathematik und Erdkunde.“ Sie stehe für einen „offenen Geist und eine enorme Schöpfungskraft“. In der Laudatio wurde auch Lillis führende Rolle in der neu gegründeten Schülerfirma Snackpoint Charlie herausgestellt, denn „sie hält das noch junge Unternehmen im wahrsten Sine zusammen.“ Sie koordiniere die vier Abteilungen, führe Gespräche mit Banken, schreibe Dienstpläne, bringe Ordnung in die Küche und habe stets ein offenes Ohr für alle Mitarbeiter:innen des Teams. „Für dieses außergewöhnliche schulische Engagement und deine liebenswerte, farbenfrohe Art hast du dir den Förderpreis redlich verdient“, mit diesen Worten überreichte der Fördervereinsvorsitzende Tom Ramakers Lilly die Urkunde. Aufgrund sehr guter Erfahrungen, die die junge Frau in einem Praktikum gemacht hat, kann sie sich gut vorstellen, Jura zu studieren.
Text & Bild: Claudia Spittel