China Journal

In China:

Als wir aus dem Flugzeug ausstiegen, erwarteten uns bereits die Lehrer der Beijing Middle School No.15. Daraufhin fuhren wir in ein Restaurant, wo eine unglaubliche Auswahl an teils fremdartigen Köstlichkeiten aufgetragen wurden, und eine deutsche Schülerin versehentlich aus einem leeren Aschenbecher aß. Nach unserem spaßigen Restaurantbesuch ging es dann auch direkt in die Schule. Nachdem wir uns kurz vorgestellt hatten, wurden wir auch direkt unseren Austauschschülern zugeteilt, mit denen wir uns daraufhin quer durch die halb Beijing auf den Weg nach Hause machten. Unsere Gastgeben wohnten meist in riesigen Hochhäusern. Einige von uns hatten das Glück einen Aufzug zu besitzen, andere aber wiederrum nicht. In den folgenden Tagen besuchten wir viele verschiedene Orte vom Himmelstempel, über den wunderschönen Sommerpalast bis hin zur beeindruckenden Verbotenen Stadt. Doch für die meisten war das absolute Highlight die Chinesische Mauer. Jedochwar der Anstieg recht anstrengend, besonders da die Treppen sehr steil und auch unregelmäßig gebaut waren. An vielen Stellen fühlte es sich mehr nach Leiterklettern als noch Treppensteigen an. Doch es lohnte sich, denn der Ausblick vom Dach des höchsten Turmes war unglaublich. Nach kurzem Genießen mussten wir schnell runtersprinten, denn die Zeit wurde knapp. Danach machten wir noch einen kurzen Halt am Olympiastadion („Vogelnest“). Am darauffolgenden Tag

besuchten wir den chinesischen Englischunterricht, der komplett anders war, als wir es hier in Deutschland gewohnt sind. Der ganze Unterricht bestand grundsätzlich nur aus Zuhören und Nachsprechen und bei jeder Antwort dem Lehrer gegenüber musste man aufstehen, selbst wenn man die Antwort gar nicht wusste. Zudem herrschte dort Schuluniformpflicht und man trug diese mit ganzem Stolz, den ganzen Tag hindurch. Am vorletzten Tag ging es dann für uns alle auf zum Pearl Market, ein riesiges Gebäude bis oben hin gefüllt mit kleinen Ständen, wo jeder einem um jeden Preis seine Handtaschen, Kopfhörer oder IPhone Fakes verkaufen wollte und unerbittlich auf einen einredete, festhielt und direkt begann mit einem zu verhandeln. Es machte einen unglaublichen Spaß mit den Händlern um den Wert ihrer Ware zu feilschen und wenn einem der Preis nicht passte, so ging man einfach und der Händler kam einem nachgerannt und akzeptierte. So gelang es einer Schülerin eine Handtasche von 1200元 auf 175元 herunterzuhandeln. Dann am letzten Tag waren wir schon ein bisschen traurig das Land so schnell wieder verlassen zu müssen, aber wir wussten ja, dass wir die Chinesen schon in wenigen Tagen wiedersehen würden!

 -Steffen Ostwald

 In Deutschland:

Die Chinesen kamen mit etwas Verspätung am Freitagabend an. Die meist gestellte Frage von allen war zuerst die nach dem WLAN-Passwort, bevor sie sich von dem langen Flug erholten. Am nächsten Tag begaben wir uns mutig mit einem Paddelboot auf die Sieg. Neben der Bewunderung der Natur und frischen Luft auf Seiten der chinesischen Schüler, kippten Boote um oder blieben stecken. Trotz allem machte es Spaß und am darauffolgenden Familientag standen vor allem Currywurst, Natur und die Sommerrodelbahn, wo wir uns nach und nach alle durch Zufall trafen, auf dem Programm. Am dritten Tag lernten sie nun endlich auch unsere Schule kennen. Nach einer kurzen Belehrung zum Verhalten im deutschen Unterricht, die jeder Chinese von seinem deutschen Austauschschüler erhielt, ging es auch schon los mit dem Unterricht. Trotzdem verlief nicht alles so wie es sollte: einschlafen im Chemieunterricht und heimliches „zocken“ in Englisch. Nach dem Schultag freuten sich vor allem die Chinesen über ein leckeres Mittagessen in unserer Schulmensa, woraufhin wir uns alle zusammen zum Brot Backen ins Freilichtmuseum Kommern aufmachten. Auch der Kölner Dom, der Drachenfels, sowie sämtliche Geschäfte (meist von der „teuren“ Sorte) blieben nicht unverschont von unserer Truppe. Insgesamt hatten alle Spaß zusammen. Zum Abschluss gab es sogar noch ein Treffen mit dem Bürgermeister und der Presse. An unserem allerletzten gemeinsamen Tag trafen wir uns mit den Koffern vor der Schule, wo mit Schrecken festgestellt wurde, dass der Bus zu klein für alle Gepäckstücke plus mehrere Umzugskartons war. Denn ein Großteil der Chinesen hatte sich in Deutschland reichlich mit Schokolade, Gummibärchen, Schuhen und Souvenirs eingedeckt. Nach einigen Stunden Warten kam dann der Bus mit extra Anhänger und wir verabschiedeten uns herzlich von unseren Partnern, die sich nun für eine weitere kleine Europareise bereit machten!

 -Anna Füllenbach