Der Oberstufenchor am Städtischen Gymnasium Rheinbach bei der Chorprobe mit Leiterin Karin Lang (l.). FOTO: KNOPP

In London singt es sich anders

Schüler des Städtischen Gymnasiums Rheinbach berichten von Probenfahrt als Vorbereitung auf das Weihnachtskonzert

„Maria durch ein Dornwald ging“, ein traditionelles deutsches Weihnachts-Kirchenlied – nichts für junge Leute? Bei der Konzertreise des Oberstufenchores und des Orchesters am Städtischen Gymnasium Rheinbach nach England hat Karin Lang andere Erfahrungen gemacht: Da hätten es die Jugendlichen überall gesungen, erzählt sie, im Bus, in der U-Bahn-Station. Die Schüler singen sonst bevorzugt moderne Popsongs, aber die Skepsis habe sich schnell gelegt.

Lang leitet den Oberstufenchor und wollte dieses Lied mit den Sängerinnen und Sängern einstudieren, um dem Publikum in London ein traditionelles deutsches Weihnachtslied zu präsentieren. Sie werden es auch am Dienstag beim Adventskonzert singen, für das der England-Trip eine gute Vorbereitung war.

Die Fahrt haben sich Anna Marie Gregorius (15) und Anna-Lena Göbel (14) besonders erarbeitet, beide sind noch nicht in der Oberstufe. Aber die war ein wenig ausgedünnt, sagt Lang, und mit krankheitsbedingten Ausfällen muss man in diesem Jahr stärker rechnen als sonst. Und so veranstalteten die Musiklehrerin und ihre Kollegin Irene Pfeifer, die das Schulorchester leitet, eine Art Casting, und da bewährten sich die beiden Neuntklässlerinnen. Tatsächlich rückten sie nach und reisten mit nach London.

Die 61 Teilnehmer fuhren mit Bus und Fähre hinüber und kamen nahe London in Lodges unter. Dort wurde natürlich auch für die beiden geplanten Auftritte geprobt. „Wir hatten ein straffes Programm“, sagt Benjamin Behle (17), der im Orchester Fagott spielt, aber auch im Chor singt. Die Konzertreise findet alle drei Jahre statt und führt immer an die Partnerschulen des Gymnasiums in Upminster und Seven-oaks. An der Coopers Company and Coborn School in Upminster musizierten die Jugendlichen vor großem Publikum mit Schülern und Eltern. An der Knole Academy besichtigten sie in kleinen Gruppen das Gebäude, bevor die Ensembles im hauseigenen Oaks Theatre vor der Schülerschaft auftraten.

Anna-Lena fiel auf: „Wenn wir hier Konzerte geben, sehen wir das Publikum nicht wegen der Beleuchtung.“ Das sei dort anders gewesen. „Und in der Knole Academy haben die Schüler sehr viel applaudiert“, ergänzt Anna Marie. Die Schüler hatten daneben aber auch Freizeit: Es gab eine Stadtrundfahrt und Museumsbesuche in London. Die beiden Mädchen besichtigten außerdem Camden Market: Shopping jenseits des touristischen Angebots. Es gab Fahrten nach Cambridge und Greenwich und einen Besuch in den Harry-Potter-Studios. Und am letzten Tag durften sich die Schüler auch eigenständig durch die britische Hauptstadt bewegen, zumindest die älteren.

Die Konzertreisen sind ein Highlight für die Schüler, die am Gymnasium musizieren, und in der Regel ein einmaliges Erlebnis, da nur die Älteren mitfahren. Anna Marie und Anna-Lena könnten Glück haben und 2025 wieder mitfahren. Dann, kündigt Lang an, wird es auch wieder einen Workshop mit Profis und Mitgliedern der Schülerensembles an den Partnerschulen geben, der dieses Jahr coronabedingt ausfallen musste. Und die Gegeneinladungen wurden auch schon ausgesprochen.

Quelle: General-Anzeiger (Tex t& Foto: Stefan Knopp)


Am Dienstag, 20. Dezember, können alle Interessierten ins Stadttheater, Königsberger Straße 29, kommen: Um 19 Uhr startet das Weihnachtskonzert mit den Ensembles der Schule. Der Oberstufenchor, der Mittelstufenchor und der Fünfer-Chor singen teils gemeinsam diverse Lieder, darunter „Don’t look back in anger“ und „Carol of the bells“. Dagegen singen die Oberstufenschüler „Maria durch ein Dornwald ging“ alleine, da sie das schwierige achtstimmige Lied für die London-Tour einstudiert hatten.

Das Orchester führt unter anderem Werke von Händel und Mendelssohn auf sowie von „Two steps from hell“, die Musik für Film- und Videospieltrailer produzieren. Weiterhin spielen die Big Band der Schule und die Rockband der Unterstufe. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die musikalische Arbeit am Gymnasium wird gebeten.

 

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